Liefersicherheit in der Beschaffung: Die Essenz einer robusten Lieferkette
Im Kontext der Beschaffung ist Liefersicherheit ein wichtiges Konzept, um das Unternehmensgeschäft am Laufen zu halten. Mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und der CSRD gewinnt es zunehmend an Bedeutung, sodass es mittlerweile als Grundprinzip in der Beschaffung gilt. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Ausdruck und warum ist er so entscheidend für eine ungestörte Produktion?
Liefersicherheit: Die Grundlage einer reibungslosen Beschaffung
Liefersicherheit stellt sicher, dass die erforderlichen Materialien und Waren zum richtigen Zeitpunkt, in der vereinbarten Menge und Qualität am richtigen Ort angeliefert werden. In der Beschaffung ist dies von entscheidender Bedeutung, da eine kontinuierliche Versorgung mit Rohstoffen und Ressourcen die Grundlage für eine unterbrechungsfreie Produktion bildet.
Krisenfeste und nachhaltige Lieferketten haben ihren Ursprung in der Beschaffung und im Lieferantenmanagement. Somit bilden die Liefersicherheit auch die Grundpfeiler einer robusten und sicheren Beschaffung, die den Erfolg des Unternehmens gewährleisten.
Warum Liefersicherheit von Unternehmen gezielt angestrebt werden sollte
In unserer jährlichen Studie, die ein aktuelles Bild über die Einkaufsagenda mittelständischer Unternehmen vermittelt und Optimierungspotenziale aufdeckt, wurde festgestellt, dass seit 2021 ein deutlicher Fokus der Mittelständler auf die Sicherstellung der Versorgung besteht. Dieser Aspekt prägt die Gestaltung von Beschaffungs- und Lieferkettenprozessen am stärksten. Tatsächlich betrachten 96% der Befragten die Sicherstellung der Versorgung und damit die Liefersicherheit als den vorherrschenden Trend, insbesondere vor dem Hintergrund aktueller Krisen.
Die Gründe für diesen Fokus und warum Unternehmen ihre Liefersicherheit ausbauen und durch gezielte Maßnahmen stärken sollten, sind vielfältig:
- Produktionsausfälle: Verspätete oder fehlende Lieferungen können zu teuren Produktionsausfällen führen. Eine hohe Liefersicherheit gewährleistet, dass benötigte Materialien rechtzeitig verfügbar sind, um Produktionsstörungen zu vermeiden.
- Lagerkosten: Hohe Lagerbestände binden Kapital, bieten jedoch Sicherheit bei Lieferausfällen. Optimierte Lagerbestände kann zum einen die Liefersicherheit verbessern und zum anderen zu geringeren Lagerkosten sowie einer höheren Kapitalrendite führen.
- Planungssicherheit: Eine zuverlässige Lieferkette ermöglicht eine präzisere Produktionsplanung und Supply-Chain-Management, wodurch Ressourcen effizienter genutzt und flexibler auf Marktveränderungen reagiert werden können.
Diese Gründe bilden die Grundlage für effektives Risikomanagement, das als proaktive Maßnahme gegen Lieferkettenstörungen eingesetzt wird. Liefersicherheit spielt somit eine entscheidende Rolle bei der Ausrichtung des Einkaufs auf Resilienz, Krisenbewältigung und Zukunftssicherheit, indem Risiken frühzeitig minimiert werden.
Was gefährdet Liefersicherheit?
Die Gewährleistung von Liefersicherheit ist stets eine Herausforderung, da die Lieferkette zahlreichen externen Einflüssen unterliegt, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Die jüngste globale Pandemie hat deutlich gezeigt, wie leicht Supply Chains gestört werden können, während gegenwärtige geopolitische Krisen weiterhin potenzielle Störungen verursachen. Wirtschaftliche Faktoren wie Preisanstiege aufgrund von Inflation und der Übergang zu erneuerbaren Energien haben ebenfalls zu Beeinträchtigungen geführt.
Das zuvor viel gelobte Konzept des Just-in-Time-Liefermodells birgt spezifische Risiken, da es keine Puffer für unvorhergesehene Störungen bietet. Unternehmen sind zudem verpflichtet, ihre Lieferanten sorgfältig zu überwachen, insbesondere hinsichtlich ihrer Verantwortung im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) und der Erreichung von ESG-Zielen (Umwelt, Soziales und Governance).
Die Lieferkette ist somit einem kontinuierlichen Risikomanagement unterworfen, das in der Beschaffung stets berücksichtigt werden muss.
Tipps, um Störfaktoren in der Lieferkette zu minimieren und Liefersicherheit sicherzustellen
Um Störfaktoren in der Lieferkette zu minimieren und die Liefersicherheit zu gewährleisten, ist es wichtig, flexibel zu bleiben und verschiedene Maßnahmen zu ergreifen. Hier sind einige Tipps, um Ihre Beschaffungsprozesse krisensicher und widerstandsfähig zu gestalten:
- Bedarf frühzeitig voraussagen: Es ist entscheidend, dass Unternehmen ihren Ressourcenbedarf frühzeitig antizipieren, um ihre Beschaffungsprozesse effektiv zu planen und auszurichten. Durch eine umfassende Analyse der Ausgaben, der Beschaffungshistorie und der Produktionsplanung können Unternehmen wertvolle Erkenntnisse gewinnen, um den Bedarf präzise vorherzusagen. Dies ermöglicht es ihnen, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um Engpässe zu vermeiden und eine reibungslose Versorgung sicherzustellen.
- Effizientes Lieferantennetzwerk: Die Auswahl eines effizienten Lieferantennetzwerks ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Ein schlankes Lieferantennetzwerk bietet klare Vorteile durch einfachere Verwaltung und engere Beziehungen zu den Lieferanten. Dies…
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