15. & 16. OKTOBER 2025 | STUTTGART
Source-to-Pay Conference

Partner
Hannah Zühlke ist Partnerin im Stuttgarter Operations-Team bei Roland Berger mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Sie verfügt über langjährige Beratungserfahrung in der Automobil-, Industrie- und Konsumgüterbranche sowie im öffentlichen Sektor. Ihre Schwerpunkte liegen in Kreislaufwirtschaft, Dekarbonisierung, nachhaltigen Lieferketten und ESG-Strategien. Internationale Projekterfahrung sammelte sie in Europa, dem Nahen Osten, Amerika und Asien.
Onventis im Interview mit Roland Berger
Hannah M. Zühlke und Maxim Przystaw, Partner bei Roland Berger, werden auf der Xchange 2025 am 16. Oktober spannende Einblicke in den Einsatz von GenAI für nachhaltige Beschaffung geben und erläutern, wie sich der Einkauf in Zeiten steigender Anforderungen an Effizienz, Resilienz und Verantwortung weiterentwickelt. Im Interview sprechen sie darüber, wie GenAI als Co-Pilot datenbasierte Entscheidungen unterstützt, nachhaltige Beschaffungsprozesse erfolgreich integriert werden können und welche praxisnahen Ansätze dabei helfen, Zielkonflikte im Einkauf zu meistern.
Welche Rolle spielt GenAI aktuell dabei, nachhaltige Entscheidungen im Einkauf zu treffen, insbesondere im Spannungsfeld von Effizienz, Resilienz und Verantwortung?
GenAI entwickelt sich im Einkauf zum Co-Pilot für nachhaltige Entscheidungen: Sie macht verstreute ESG-Daten anschlussfähig, generiert RFX-Texte mit Nachhaltigkeitsklauseln, prüft Verträge gegen Policies und erklärt Entscheidungswege Für Resilienz beobachtet sie unstrukturierte Quellen und Regulierung, modelliert Szenarien (CO₂-Preis, Länderrisiken) und schlägt Ausweichoptionen vor. Ergebnis: belastbare, datenbasierte Entscheidungen – weniger Greenwashing, mehr Wirkung.
Was sind aus eurer Sicht die wichtigsten Erfolgsfaktoren, wenn GenAI und nachhaltige Beschaffung zusammenkommen?
Erfolgreich wird das Zusammenspiel von GenAI und nachhaltiger Beschaffung, wenn klare Ziele und Leitplanken (z. B. CO₂e/€-Spend, Ausschlusskriterien) definiert sind, ein sauberes Daten-/Taxonomie-Fundament steht und die Lösung in S2P-Prozesse eingebettet ist – nicht als Tool daneben. Wichtig sind Human-in-the-Loop und klare Accountability, Transparenz mit Quellen- und Entscheidungsprotokollen, robuste Governance/Security sowie Qualifizierung der Einkäufer:innen. Ebenso zählen Lieferanten-Enablement und gemeinsame Datenräume. Startpunkt sind CO₂-intensive Kategorien mit messbarem Business Case; danach skalieren – auf einer zukunftsfähigen Plattformarchitektur.
Könnt ihr uns einen kleinen Einblick in euren Xchange Vortrag geben?
Ausgangspunkt unseres Vortrags ist das Procurement Paradox: Das Einkaufsvolumen steigt, während der reale Output sinkt – ein Trend, den die Krisen der letzten Jahre verfestigt haben. Der Einkauf muss darauf zweigleisig reagieren: vergangene Preisaufschläge systematisch zurückholen (mit GenAI als Co-Pilot für RFX, Vertragsprüfung und „TCO+“-Analysen inkl. Shadow-Carbon-Price) und die Organisation auf kommende Anforderungen vorbereiten. Dazu gehören eine robuste, diversifizierte Lieferantenbasis und der gezielte Aufbau nachhaltiger Bezugsquellen. Wir zeigen, wie sich die Zielkonflikte zwischen Effizienz, Resilienz und Verantwortung pragmatisch lösen lassen – und was in laufenden Projekten bereits messbar funktioniert.

Partner
Maxim Przystaw ist Partner im Bereich Operations bei Roland Berger mit Fokus auf Einkaufsprojekte – von Transformationen und Digitalisierungen bis zu Kostensenkungsprogrammen. Zuvor war er bei BrainNet und KPMG als Senior Manager tätig und sammelte umfassende Erfahrung in der Neugestaltung von Beschaffungsprozessen, Due Diligence sowie der Umsetzung von Effizienzprogrammen. Seine Schwerpunkte liegen in Kostenreduktion, Make-or-Buy, Outsourcing, organisatorischer Transformation und Spend-Analysen.
